Installationsanleitung Linux Mint 21 "Vanessa"

Linux Mint 21 mit dem schönen Namen "Vanessa" ist nun nicht mehr weit entfernt. Deshalb kommt hier die Installation auf meinem Desktop-Rechner zum Nachlesen.

Ersteinmal ein paar Vorabinformationen, meinerseits. Ich steige um von Linux Mint Version 19.3 auf  Version 21 (momentan noch in der Beta). Wer von Mint 20.x kommt, kann auch auf die zukünftige Upgrade-Methode setzen. Somit entfällt eine komplette Neuinstallation. Die Anleitung entspricht meiner Erfahrung und meinem System und ist eventuell nicht für jeden geeignet. Abweichungen in der Hardware- & System-Konfiguration können andere Vorgehensweisen erforderlich machen. Auf jeden Fall sei jedem angeraten, vor solchen "Eingriffen" eine komplette Datensicherung durchzuführen.  

In meinem Fall ist die Ausgangssituation mein PC mit zwei verbauten NVME-SSDs eine große (auf der Windows 10 läuft) und eine kleine (derzeit Mint 19.3 installiert). 

Die Rechnerspezifikation sieht folgendermaßen aus:

• Gigabyte AM4 Mainboard (mit WLAN-Modul)
• Ryzen 9 - 5900X
• 16 GB RAM
  
• Nvidia 2060 Super
• 27" WQHD Monitor

 Die SSD's werden wie folgt im System derzeit angezeigt:

• /dev/nvme0n1   = ist die erste 1TB "Platte" - Partitionstabelle = gpt
• /dev/sda   = ist die zweite 240GB "Platte" - Partitionstabelle = gpt

Als erstes lade ich das Linux Mint 21 Image von den offiziellen Seiten herunter. Ich bevorzuge die Cinnamon Oberfläche. Mit dieser ISO-Datei erstelle ich einen bootfähigen Installation-USB-Stick. Dafür ist das Programm USB-Abbilderstellung unter Linux Mint sehr nützlich. Wer sicher gehen will benutzt vorher noch den USB-Stick-Formatierer, ebenfalls im Menü unter Zubehör zu finden, um den USB-Stick komplett zu löschen. 

Linux Mint 21 vom USB Stick gestartet

Mit dem so erstellten USB-Stick "bootet" man seinen Rechner, um Linux Mint 21 auszuprobieren. Damit das klappt, verwendet man die Auswahl im Bootmenü des PC's, oder man stellt im UEFI(Bios) das erste Startmedium auf USB ein. Wie man ins Bios kommt, oder wie man das Bootmenü des Rechners anzeigt, steht in der Bedienungsanleitung, oder auf der Homepage des Herstellers. Bei mir ist es die Taste F12 (Gigabyte-Mainboard). Da mein System (meine SSD's) auf GUID Partition Table (GPT) formatiert ist/sind, bekomme ich nur im Bootmenü USB:UEFI Linux Mint ... angezeigt. Dieses muss ich zwingend verwenden, damit mein System auch bei GPT bleibt. Ich möchte keine Mischkonfiguration mit MBR, weshalb ich in meinem Bios auf ausschließlich UEFI gestellt habe und das schon seit ein paar Jahren. Dies gab früher manchmal Probleme, als Secure Boot und UEFI noch ziemlich neu waren. Ist heutzutage in der Regel nicht mehr so, weshalb ich darauf auch nicht eingehen werde.

Nachdem ich das Live-System ausprobiert habe, kann ich es auch direkt von dort aus installieren. Dazu gibt es ein entsprechendes Icon auf dem Desktop. Nach Doppelklick geht's auch schon los.

Sprachauswahl

 

Zuerst kommen die allgemeinen Einstallungen, wie Sprache, Tastatur, Funkverbindung und die Multimediacodecs. Die Netzwerkverbindung lasse ich immer deaktiviert, da so die Installation viel schneller geht. Auch die zusätzlichen Codecs wähle ich nicht aus. Dies kann man alles noch nach der Installation nachträglich einstellen.

Tastaturauswahl

 

 

Netzwerkauswahl

 

Auswahl Multimediacodecs

Nach dem Vorgeplänkel kommt es nun zur wichtigsten Sache, die Auswahl der richtigen Installationsart.

Wichtig = Installationsart

Es werden bei mir drei Optionen angeboten. Der erste Punkt löscht mein vorhandenes Linux Mint 19.3 und installiert dort wohl das neue Mint 21. Klingt schon mal gut, aber ich will hier ganz sicher gehen, dass meine ganze Linux SSD frisch formatiert wird.

Installationsart - Punkt 2

Bei Punkt 2 löscht es die gesamte Festplatte bzw. SSD und installiert dort als alleiniges System Linux Mint. In den erweiterten Funktionen kann man LVM aktivieren und danach auch die komplette Platte damit, auf Wunsch, verschlüsseln. Ich persönlich rate davon ab. Siehe Verschlüsselung in meinem Blog.

Installationsart - 3 - etwas anderes

Dieser Punkt ist für eine individuelle Installation sehr wichtig. Hat man z.B. mehrere Betriebssysteme auf einer Platte, oder man möchte Mint 21 neben Mint 19, oder Mint 20 installieren. Will man für /Home oder /Boot eine eigene Partition. All das kann man in der manuellen Partitionierung angeben. Dies ist etwas für erfahrene Anwender. Ist aber auch wichtig, falls man eben keine 08/15 Installationsgegebenheiten vorliegen hat.

Partitionierung anschauen oder ändern

Über diesen Punkt kann man auch seine derzeitige Partitionierung anschauen. Bei mir ist die erste NVME SSD mit Windows belegt, beinhaltet aber auch den Linux-Bootloader. Dieser wird standardmäßig auf die erste Platte installiert, da wo auch Windows seine EFI-Partition hat. Dies kann und sollte man in aller Regel so belassen. Mein Linux Mint 19 liegt auf der 2. NVME SSD. Diese läuft aber nur mit normaler SSD Geschwindigleit und wird eben auch nur als "normale" SSD erkannt und angesprochen. Hier bei mir als /dev/sda mit zwei Partitionen /sda1 & /sda2. Soviel dazu. Nun zurück zu meiner Auswahl der Installationsart Nr. 2.

richtige Festplatte auswählen

Ich will also meine ganze, zweite Linuxplatte löschen, formatieren und dort Mint 21 aufspielen. Dazu muss ich die richtige Festplatte auswählen.

2. Platte wählen

Natürlich muss ich die zweite und kleinere SSD auswählen. So sollte es passen. Der Bootloader wird, wie gesagt, auf die erste SSD geschrieben. 

Sicherheitsabfrage!

Nach dem Klick auf "Jetzt installieren" folgt eine Zusammenfassung und erfordert eine letzte und endgültige Entscheidung. Danach wird die Platte unwiderruflich formatiert und gelöscht. Es kann dann nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Zeitzone wählen

Benutzer anlegen

Wer aufgepasst hat, der sieht, dass nach der Zeitzonenauswahl die Uhr um zwei Stunden umgesprungen ist. Nicht verwirren lassen. Die Installation dauert nur Minuten statt Stunden. Wird der Benutzer angelegt, kann man auch die Home-Verschlüsselung bei Bedarf wählen. Somit wären die persönlichen Daten und Einstellungen geschützt. Dennoch rate ich, vor der Verschlüsselung, sich mit dem Thema erst zu befassen. Home-Verschlüsselung ist auch noch nachträglich möglich.

Installation läuft

Nachdem die vorhergehenden Schritte befolgt wurden beginnt die eigentliche Installation. Hier werden die Dateien auf den Rechner kopiert. 

Installation abgeschlossen

Hat man dieses Fenster zu Gesicht kann man endlich den PC neu starten und Linux Mint 21 in seiner vollen Geschwindigkeit genießen. 

Dies war die eigentliche Installation und hat nur ein paar Minuten gedauert. Bei mir sind es ca. 20 Minuten gewesen, aber nur weil ich die ganzen Bilder als Bildschirmfotos abgespeichert habe. 

 

Und wie sagt man so schön? Vor der Installation ist nach der Installation! 

Und nun ein paar Dinge die ich in aller Regel nach einer Neuinstallation durchführe:

Was tut man nun als nächstes, wenn man das neue Mint vor sich hat?

Mint 21 - Die Begrüßung ist ein guter Start.

Erste Schritte - Hier findet man schon einiges vor.

Dokumentation - Hier kann man sich informieren.

Hilfe - Per Chat oder Foren kann man sich auch helfen lassen.

Mitwirken - Wer das Projekt unterstützen will ist hier richtig.

Unter dem Menüpunkt "Erste Schritte" findet man schon ein paar wichtige Einstellungen. Z.B. kann man hier die Treiberverwaltung bemühen, oder auch Systemschnappschüsse per Timeshift festlegen. Dies ist aber alles erstmal nicht so wichtig. Das erste was ich immer mache, ist für Internetzugriff zu sorgen. In der Regel erkennt Linux etwaige Wlan-Hardware und sonstige Netzwerk-Adapter automatisch. Ich beginne die Wlan-Verbindung zu meinem Router herzustellen.

Der Netzwerkmanager erkennt Wlannetze automatisch.

Dazu reicht normalerweise ein Linksklick auf das entsprechende Symbol. Dort wählt man sein Netz aus und gibt auf Anfrage den Wlanschlüssel ein, fertig. Wird die verbaute Wlan-Hardware nicht erkannt, behilft man sich am besten mit einem Netzwerkkabel und verbindet Router und PC damit. Die Konfiguration erfolgt automatisch und Internetzugriff sollte so gewährt sein. Internetzugriff kann für die Fehlerbehebung sehr nützlich sein. So kann beispielsweise die Treiberverwaltung wichtige Treiber für das verbaute Wlan-Modul zur Verfügung stellen, ohne Internetverbindung leider nicht. 

Aktualisierungsverwaltung

Kommt man nun in's Internet, sollte man die Aktualisierungsverwaltung aufrufen. Hier bestätigt man die Info und ändert zu erst die Spiegelserver zu einem lokalen.

Blau hinterlegt die Frage nach den Servern.

Lokale Spiegelserver bieten meist eine viel schnellere Verbindung. Damit gelangen die wichtigen Updates flink auf dem eigenen System.

Der schnellste Server wird ganz oben angezeigt.

Den schnellsten wählt man nun einmal für Haupt- und Basis-Server aus. Danach erfolgt ein Abgleich und die Suche nach Aktualisierungen für Linux Mint.

Spiegelserver Update.

Die Aktualisierungsverwaltung bietet nun viele Updates an, welche man auch installieren sollte.

Systemupdates - Gleich einspielen.

Im besten Fall werden so gleich Probleme behoben. Z.B. durch neuere Kernel-Aktualisierungen können neuste Prozessoren usw. Unterstützung finden, oder wichtige Stromsparmechanismen nutzbar machen.

Treiberverwaltung - Proprietäre Hardware Treiber nachinstallieren.

Nach den Updates schaue ich erstmals in die Treiberverwaltung. Dort wird mir z.B. der Grafiktreiber von Nvidia empfohlen. Diesen nutze ich natürlich gern, will ja auch ab und zu mal ein Spielchen unter Steam wagen. Hier bekommt man auch Treiber für Wlan-Hardware usw. angeboten, sollte man bestimmte Modelle im System haben. Hier lohnt sich ein Blick alle mal.

Nach diesem ganzen Prozedere installiere ich oft noch Software, die standartmäßig nicht mit installiert wurde. So auch die unter "Erste Schritte" genannten Multimedia-Codecs. Wichtig ist auch die vollständige Installation der gewünschten Sprachpakete. Es sind nämlich nicht alle Pakete "eingedeutscht". Am besten gleich unter Systemeinstellungen das Icon Sprachen anklicken und nachinstallieren.   

Dies waren meine wichtigsten Hinweise nach der Installation eines Linux Mint 21. 

Ich hoffe, die Anleitung hilft Neueinsteigern und Wiedereinsteigern die Angst vor der Linux-Installation zu nehmen. Ich wünsche allen viel Spaß mit Linux Mint "Vanessa" in der Version 21.